Die Medizin macht Fortschritte, allerdings werden neuere Untersuchungen nicht immer von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wenn Sie mehr für ihre individuelle Vorsorge tun möchten empfehlen wir:
Unterleibs (Vaginal) Sonographie
Dies ist eine sehr gute Ergänzung zur normalen Krebsvorsorge. Durch eine Ultraschalluntersuchung erhalten wir Informationen über Eierstöcke, Gebärmutterschleimhaut, Gebärmutterkörper und –hals, Blase und Unterbauchorgane, die durch die Tastuntersuchung nicht entdeckt werden können. In der Erkennung des Unterleibskrebs ist diese Methode sicherer als CT oder MRT (Leitlinie AGO, 2005).
Brust (Mamma) Sonographie
Brustkrebs zählt zu der häufigsten Todesursache bei Frauen. Die wichtigste Methode zur Verhinderung der Todesfälle ist die frühzeitige Erkennung. Deshalb sind die regelmäßige Selbstuntersuchung und die jährliche frauenärztliche Krebsfrüherkennung so wichtig.
Das Vorsorgeprogramm der Krankenkassen bietet seit vielen Jahren für Frauen im Alter zwischen 50-70 Jahren das Mammographiescreening an. Bei jüngeren Frauen ist dieses Screening nicht Teil der Vorsorge. In dieser Altersgruppe liefert der Ultraschall oft klarere Ergebnisse (Deutsches Ärzteblatt 2010,107).
Studien konnten auch zeigen, dass im Vergleich zur Tastuntersuchung Knoten, die durch eine Ultraschalluntersuchung gefunden wurden, kleiner waren und es weniger häufig zu Absiedlungen in den Lymphknoten gekommen war (Frauenarzt 10/20, S.686). Beides sind wichtige Prognosefaktoren bzgl. der Heilung. Es gibt aber auch Strukturen, wie z. B. Mikrokalk, die meist nur in der Mammographie erkennbar sind. Brustultraschall und Mammographie ergänzen sich somit nach unserem Verständnis optimal.
Abstrich auf sexuell übertragbare Erkrankungen
Auf Wunsch führen wir einen Abstrich auf alle häufigen durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Erkrankungen durch (z.B. Chlamydien, Mycoplasmen, Ureaplasmen und Trichomonaden). Dadurch schützen sie sich und Ihre Partner.
PAP-Test
Beim PAP-Test (Vorsorgeabstrich) werden vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhals entnommene Zellen mikroskopisch auf Veränderungen untersucht, die auf Gebärmutterhalskrebs oder Krebsvorstufen hinweisen können. Bisher wurde dieser Test bei allen Frauen ab 20 jährlich im Rahmen der Vorsorge durchgeführt. Seit 2020 wird ab einem bestimmten Alter dieser Test durch einen HPV-Test ergänzt (Test auf Humane Papilloma Viren, Ko-Test). Wenn der KO-Test unauffällig ist, gehört er jedes 3. Jahr zur Vorsorgeuntersuchung. In den beiden Jahren dazwischen wird auf den PAP-Test verzichtet, da das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken sehr gering ist. Sollten sie dennoch einen jährlichen PAP-Abstrich wünschen, kann dieser als individuelle Gesundheitsleistung erfolgen. Die jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen bleiben davon unberührt, diese sind weiterhin nicht kostenpflichtig.